Starke Seligenstädter Beteiligung beim Moret-Triathlon (14.06.2003)

Seit Jahren wird beim Moret-Triathlon in Münster die Hessenmeisterschaft über die Mitteldistanz ausgetragen. Und wie auch in den letzten Jahren fanden sich wieder zahlreiche Seligenstädter Triathlon zu dem beliebten Wettkampf ein.

Obwohl das Wasser der Kiesgrube über 25 Grad warm war, wollte der Veranstalter kein Neopren-Verbot aussprechen. Daher starteten die meisten Teilnehmer mit Gummianzug - nicht wegen des Kälteschutzes, sondern wegen der verbesserten Schwimmleistungen. Nur Michael Schäfer und Jörg Gottwals entschieden sich, "ohne" zu starten. Die erste Disziplin brachte keine Überraschungen. Als erster Seligenstädter entstieg Jochen Marly den Fluten, gefolgt von Klaus Rumrich und Patrick Andres.

Pech für Matthias Zinn und Burkhard Placke

Pech hatte Matthias Zinn zu Beginn der Radstrecke. Bereits bei der Anfahrt zur Kiesgrube per Rad hatte er zwei Platten und damit seine Ersatzschläuche aufgebraucht. Nach dem Schwimmen führt die Radstrecke zunächst eine kurze Strecke über einen Splittweg, auf dem Matthias prompt einen weiteren Platten hatte, der ihn nun endgültig zur Aufgabe zwang.

Burkhard Placke erging es nicht viel besser. Er war sehr spät am See angekommen und musste noch seine Reifen aufpumpen. Die Suche nach einer passenden Pumpe kostete ihn viel Zeit, so dass er das Befüllen des Pneus einem zuschauenden Vereinskameraden überließ, während er sich zum Schwimmstart begab. Dies alles hatte so viel Zeit gekostet, dass er mit zwei Minuten Rückstand startete. Anschließend auf dem Rad hatte Burkhard bemerkt, dass er bei der herrschenden Hitze zu wenig zu trinken dabei hatte und gab nach der ersten Runde wegen drohender Dehydrierung auf.

Unwetter mit Hagel und Gewitter

Auf dem Rad machte dann Christian Klein mächtig Druck. Nach 30 km hatte er Jochen und Klaus, die inzwischen gleichauf fuhren, ein- und überholt. Mit der insgesamt schnellsten Radzeit arbeitete sich Christian weit nach vorne. Dahinter versuchte Klaus Jochen abzuschütteln, bis Jochen gegen Ende der zweiten Runde den Spieß herumdrehte und seinerseits den Abstand zu seinem Vereinskameraden vergrößerte.

Zu diesem Zeitpunkt begann es leicht zu regnen, was nach der vorangegangenen Hitze zunächst als Wohltat aufgefasst wurde. Kurze Zeit später aber wurden die Wolken immer dichter, der Regen wurde stärker und es schien Nacht werden zu wollen. Blitze zuckten in unmittelbarer Umgebung der Radstrecke und zu allem Überfluss hagelte es auch noch. Die normalerweise schnelle Abfahrt konnte fast nur noch im Schritttempo genommen werden, da Hagel und Regen kaum weiter als 20 Meter sehen ließen und noch seitliche Windböen dazukamen. Der Hagel fühlte sich wie Nadelstiche im Gesicht an. Glücklicherweise war der Spuk nach einer halben Stunde vorbei und als es auf die Laufstrecke ging, zeugten nur noch einige Pfützen von dem Unwetter.

In der Reihenfolge Christian, Jochen, Klaus und Mike ging es nun auf die letzten 21 km zu Fuß. Unbemerkt von den ersten drei Seligenstädtern hatte sich auch Mike Webb durch eine ausgezeichnete Radleistung weit nach vorne gebracht. Zunächst machte Klaus Tempo beim Laufen und hoffte, Jochen und vielleicht sogar noch Christian einholen zu können. Bei Kilometer 6 wurden diese Hoffnungen durch einen starken Oberschenkelkrampf zunichte gemacht. Nach einer Gehpause lief Klaus etwas verhaltener weiter, musste aber auf der restlichen Strecke trotzdem noch drei weitere Zwangspausen einlegen. Kurz vor dem Ziel wurde er schließlich noch von Michael Schäfer gestellt.

Kalli Flach wird Hessenmeister

Mike Webb zeigte eine hervorragende Leistung beim Laufen und konnte sich souverän an die Spitze der Seligenstädter setzen. Am Ende belegte er den 13. Gesamtplatz in 4:23:53 Stunden. Es folgte Christian Klein, der zwar auf den letzten Metern von Jochen Marly bedrängt wurde, sich aber noch knapp vor ihm ins Ziel retten konnte.

Trotz der guten Leistungen der führenden Seligenstädter reichte es nicht zu einem Platz unter den ersten drei. Lediglich Kalli Flach, der noch den Brüder-Grimm-Lauf vom vorigen Wochenende in den Knochen hatte, konnte in der Klasse M65 einen Hessenmeistertitel erringen.

Text: Klaus Rumrich