Seligenstädter Triathleten beim IRONMAN Germany (18.08.2002)

Beim IRONMAN Germany, der am 18. August zum ersten Mal in Frankfurt stattfand, gingen auch zehn Triathleten des Tria-Teams Seligenstadt an den Start. Für die 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und den abschließenden Marathon hatten die meisten der Athleten ein langes, hartes und entbehrungsreiches Training hinter sich.

Der Start erfolgte im Langener Waldsee, wo sich alle 2000 Starter zeitgleich an den Start begaben. Es ist unschwer, sich vorzustellen, wie aufgewühlt ein Badesee ist, wenn 2000 Schwimmer zusammen losschwimmen. Nach dem Schwimmen ging die Radstrecke über zweimal 90 km im Nordosten Frankfurts. Schon während der ersten Runde bekamen die Ausdauersportler die extremen Temperaturen zu spüren. Wer hier einen Fehler in punkto Flüssigkeitsaufnahme machte, würde es den gesamten restlichen Wettkampf spüren bzw. bereuen. Die Radstrecke endete direkt am Main unterhalb des Römers. Die abschließenden 42 km des Marathons waren dann auf drei Schleifen am Mainufer unterhalb des Römers und des Museumsufers zu bewältigen.

Thorsten Held für Hawaii qualifiziert

Die beiden zur Zeit schnellsten Seligenstädter Thorsten Held (Schwimmzeit 55 Minuten) und Klaus Rumrich (Schwimmzeit 59 Minuten) lagen direkt nach dem Schwimmen in guten aussichtsreichen Positionen. Gefolgt von Markus Kessler, Mike Webb und Patrick Andres, weniger guten Schwimmern, aber um so besseren Radfahrern. Dann folgten Michal Thiem, Peter Janowski und Rainer Bergmann. Etwas weiter abgeschlagen Josef Huth und Michael Link. In etwa gleicher Reihenfolge stiegen die Seligenstädter Triathleten vom Fahrrad ab, um nun den Marathon zu bestreiten.

Beim Triathlon stellt sich oftmals die Frage, wie wird es beim Laufen werden? Diese Frage entscheidet oft über Sieg oder Niederlage. Thorsten Held, ein ausgezeichneter Läufer, ging den Marathon recht flott an, musste aber das Tempo auf den letzten Kilometern deutlich zurücknehmen. Schließlich beendete er den Marathon nach 3:31 Stunden und finishte in 9:31 h als gesamt 60.! Mit dieser Leistung erhielt er auch die begehrte Hawaii-Startberechtigung, so dass er am 19. Oktober in Kona starten wird.

Klaus Rumrich ausgestiegen

Klaus Rumrich hatte zu wenig getrunken, erlitt daraufhin einen starken Einbruch nach der zweiten Laufrunde und konnte ab Kilometer 20 nur noch gehen. Bei Kilometer 33 war er schließlich so stark dehydriert, dass er den Wettkampf abbrechen musste. Markus Kessler, gehandicapt durch Knieprobleme, absolvierte das Laufen in 4:15 Stunden und erreichte das Ziel nach 10:39 Stunden. Den beiden folgte der Ironman-Novize Patrick Andres, als ehemaliger Zehnkämpfer weiß er, was Strapazen bedeuten und teilte sich den Wettkampf somit gut ein und erreichte das Ziel nach 10:41 Stunden, was für den dreifachen Familienvater ein riesiger Erfolg ist. Mike Webb wurde nach dem Schwimmen immer stärker und arbeitete sich stetig nach vorne durch. Mit einem starken Radsplitt und einer Marathonzeit von 4:35 Stunden finishte er nach 11:11 Stunden als 621.

Danach begann ein Zweikampf zwischen Peter Janowski und Rainer Bergmann. Nach fast identischen Schwimm- und Radzeiten, liefen die beiden mehr als 35 Kilometer immer auf gleicher Höhe, doch am Ende konnte sich Peter doch noch absetzen und kam mit vier Minuten Vorsprung in 11:12 Stunden ins Ziel. Ironman Urgestein Josef Huth kam in Frankfurt nicht so richtig in die Gänge und konnte auch am Ende seinen Trumpf beim Laufen nicht ausspielen. Er finishte in 11:42 Stunden.

Michael Thiem erlitt wie viele andere Athleten, bedingt durch die starke Hitze, einen Einbruch. Als erfahrener Triathlet, der unbedingt ins Ziel kommen wollte, genehmigte er sich eine Pause von über einer Stunde auf der Laufstrecke, um danach mit regenerierten Kräften nach 13:44 Stunden doch noch auf dem Römer als Finisher einzulaufen. Über seine Tour der Leiden hat er einen kleinen Bericht erstellt. Michael Link, ebenfalls Ironman-Neuling, erreichte das Ziel nach 12:23 Stunden.

Text: Christian Klein

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