Starke Seligenstädter Beteiligung beim Gießener Triathlon (05.08.2001)

Für die Herrenmannschaft war der Wettkampf in Gießen bereits der letzte Ligawettkampf der Saison. Nach dem eher enttäuschenden Abschneiden bei den ersten beiden Veranstaltungen war der Aufstieg zwar schon ganz außer Reichweite, trotzdem wollte man der Konkurrenz gerne zeigen, dass das Tria-Team ein ernstzunehmender Gegner ist.

Leider ist der Gießener Wettkampf nicht mehr das, was er einmal war. Die Radstrecke ist von einer Runde auf zweirundig umgestellt worden, wobei die anspruchsvollsten Passagen verlorengegangen sind. Im Vorfeld des Wettkampfes ließ die Informationspolitik zu wünschen übrig. So wurde der Ligastart kommentarlos um eine halbe Stunde vorverlegt, so dass mancher Teilnehmer vor seinem Start in Zeitnot kam. Auf der Internetpräsenz www.triathlon-team-giessen.de war zwar die geänderte Startzeit nachzulesen, aber dazu musste man schon die gesamte Ausschreibung genau durchlesen, denn diese wesentliche Änderung wurde nicht besonders kenntlich gemacht und war auch nicht schon auf der Homepage ersichtlich. Wie im letzten Jahr war die Frage, ob mit oder ohne Neopren geschwommen wird, bis kurz vor dem Start unklar. Zunächst hieß es, dass alle Teilnehmer ohne Neopren schwimmen, da die Wassertemperatur zu hoch sei. Nachdem die Hessenligateilnehmer bereits ohne Wärmeschutz unterwegs waren, wurde die Entscheidung für die folgenden Starts kurzfristig noch einmal revidiert, da Senioren grundsätzlich mit Neopren starten dürften. Hier sollten sich Veranstalter und Kampfrichter vielleicht vor dem Wettkampf über die Regeln informieren.

Bei der Herrenmannschaft profitierten die starken Schwimmer Klaus Rumrich und Thorsten Held sowohl von dem neoprenlosen Schwimmen als auch von der etwas zu langen Schwimmstrecke, während Oliver Hodatsch und Christian Klein schwerer zu kämpfen hatten. Die erreichten Schwimmzeiten deuten darauf hin, dass anstatt 1500 Metern mindestens 1700 oder 1800 Meter zu schwimmen waren. Klaus und Thorsten kamen im Sekundenabstand nach 28 Minuten an Land, um sich dann auch auf dem Rad ein Kopf-an-Kopf-Rennen zu liefern. Erst kurz vor dem Wechsel zum Laufen gelang es Thorsten, einen kleinen Vorsprung auf seinen Vereinskameraden herauszufahren, um dann in seiner Paradedisziplin aufzutrumpfen. Mit einem der schnellsten Laufsplitts konnte er noch viel Zeit gutmachen und schließlich landete er auf Platz neun der Gesamtwertung. Auch Klaus konnte sich mit einer soliden Laufleistung noch einige Plätze nach vorne schieben und wertvolle Punkte für die Ligawertung sammeln.

Oliver Hodatsch und Christian Klein zeigten auf dem Rad sehr starke Leistungen, leider fand sich Oli in der Wechselzone nicht sofort zurecht. Er hatte zwar nach etwa 30 Radkilometern Thorsten und Klaus überholt, seinen Vorsprung bei der Suche nach seinen Laufschuhen aber wieder eingebüßt. Während des Laufens musste er noch Christian an sich vorbei lassen um schließlich nicht ganz zufrieden mit seiner Leistung ins Ziel zu kommen.

Gesundheitlich immer noch angeschlagen, konnte Jens Gritzner leider nicht an seine besten Leistungen anknüpfen, kam aber noch vor Markus Keßler ins Ziel. Da nur die ersten fünf der Mannschaft für die Liga gewertet werden, war es nicht so schlimm, dass Markus beim Radfahren disqualifiziert wurde. Markus war in einer engen Kurve überholt worden, der überholende hatte sich knapp vor ihn gesetzt. In diesem Augenblick wurde Markus von einem Kampfrichter im Windschatten gesichtet und ohne Vorwarnung disqualifiziert. Aus Seligenstädter Sicht eine Fehlentscheidung, aber Windschattendisqualifikationen lassen sich als "Tatsachenentscheide" nicht anfechten.

Der angestrebte Ligasieg in Gießen wurde zwar nicht erreicht, aber hinter Darmstadt und Rüsselsheim belegte das Tria-Team Seligenstadt den dritten Platz. Dies reichte dann auch für den dritten Platz in der Abschlusstabelle der Hessenliga. Der Aufstieg in die zweite Bundesliga muss bis zum nächsten Jahr warten.

Triathlon-Senioren erneut erfolgreich

Die beiden Senioren-Mannschaften des Tria-Teams Seligenstadt bestritten in Gießen den zweiten Wettkampf der Hessischen Seniorenliga. Die Distanzen betrugen wie in der Hessenliga 1,5 Kilometer Schwimmen, 42 Kilometer Radfahren und zehn Kilometer Laufen. Für die erste Mannschaft starteten Jochen Marly, Gerd Scheibe, Andreas Schultheis sowie Dieter Völker. Im zweiten Team traten Rainer Bergmann, Josef Huth, Torsten Kleine-Rüschkamp und Michael Thiem an.

Wie schon beim ersten Ligawettkampf am Edersee stellten Jochen Marly und Gerd Scheibe ihre Schwimmstärke unter Beweis und führten das Feld nach dieser Disziplin an. Beim Radfahren musste Gerd wegen eines Defekts am Hinterrad besonderes Durchhaltevermögen zeigen. Er kämpfte sich aber tapfer bis zum Ende der Radstrecke und nahm beim Laufen mit großem Eifer die Verfolgung der übrigen Teilnehmer. Dank einer bravourösen Leistung erreichte Scheibe in 2:17:25 Stunden das Ziel und belegte damit noch den zweiten Platz in der AK 45. Schnellster Seligenstädter war Jochen Marly, der mit 2:17:04 Stunden den ersten Platz in der AK 40 belegte. Dieter Völker kam mit 2:20:33 Stunden (5. AK 40), Andreas Schultheis mit 2:23:34 (6. AK 40) ins Ziel. Mit diesen herausragenden Leistungen belegte das Team eins erneut den zweiten Platz der Hessischen Ligamannschaften und konnte damit die zweite Position in der Jahres-Gesamtwertung festigen.

Auch die zweite Mannschaft zeigte gute Leistungen. Michael Thiem(2:27:57, 14. AK 40), Josef Huth (2:29:27, 17. AK 40), Torsten Kleine-Rüschkamp (2:33:36, 22. AK 40) und Rainer Bergmann (2:35:14, 12. AK 45) belegten trotz harter Konkurrenz den vierten Platz der Ligawertung.

Text: Jochen Marly und Klaus Rumrich