Seligenstädter beim IRONMAN Europe Roth (08.07.2001)

Gerd Scheibe und Oliver Hodatsch qualifizieren sich für den Ironman Hawaii

Am vergangenen Sonntag fand das alljährlich wiederkehrende Ausdauerspektakel Ironman Europe in Roth statt. 8 Seligenstädter Triathleten nahmen dies Herausforderung über 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,195 km Laufen an. Früh morgens zwischen 6 und 7 Uhr wurden die Athleten in verschiedenen Startgruppen in den Europa-Kanal (ehemals Main-Donau-Kanal) geschickt.

Oliver Hodatsch, der bei den Profis an den Start ging und auch gesetzt war, stieg nach 58:49 min aus den Fluten und machte sich nun auf die Radstrecke, um in seiner Paradedisziplin zu glänzen. Mit den folgenden Startgruppen wurden Gerd Scheibe (1:01:08h) und Jens Gritzner (1:04:50h) an das Ufer gespült, wo sie von starkem Regen auf der Radstrecke empfangen wurden. Nun folgten die Seligenstädter Agegrouper (Altersklassen-Athleten) Jochen Marly (1:00:26h), Michael Thiem (1:07:32h), Dieter Völker (1:11:52h), Rainer Bergmann (1:13:52h) und Josef Huth (1:14:31h). Josef Huth gilt unter den Senioren als alter Hase, vor genau zehn Jahren bestritt er in Roth seinen ersten Ironman.

Auf der Radstrecke wurden die Seligenstädter mit Ihren knapp 2500 Mitstreitern mit äußerst widrigen Bedingungen empfangen. Während des Radfahrens begegnete ihnen starker Regen, der sich mit heftigen Windböen als ein energischer Gegner entpuppte. Am Rande der Radstrecke standen unzählige Fans, die die Ausdauersportler immer wieder anfeuerten. An Lokationen wie Solarer Berg in Hilpoltstein herrscht eine Atmosphäre, die sich durchaus mit der Tour der France messen kann.

Oli Hodatsch stieg nach 4:58 Stunden mit einem Stundenmittel von mehr als 36 km/h vom Fahrrad und machte sich nun auf die Laufstrecke, wo er den Marathon in knapp 3:47 Stunden bewältigte und mit einer Gesamtzeit von 9:48 finishte. Mit einer Sensation wartete der 45-jährige Gerd Scheibe auf, der den Marathon in 3:30 lief und sich mit einer überragenden Endzeit von 10:03 Stunden für den legendären Ironman auf Hawaii qualifizierte. Jens Gritzner folgte nach 10:40 Stunden ins Ziel und zeigte sich zufrieden, da er bei vorhergehenden Wettkämpfen immer wieder mit Atemproblemen zu kämpfen hatte.

Unter den Senioren entbrannte nun der Kampf um die interne Vereinsplatzierungen - das Seniorenrennen. Ironman-Rookie Jochen Marly lag nach einem guten Radsplit an erster Position, gefolgt von Josef Huth, Dieter Völker, Michael Thiem und Rainer Bergmann, der sich, als Mainflinger eher untypisch, auf dem Rad zurückhielt. Alle Senioren schienen nicht besonders frisch auf die Laufstrecke zu gehen, wurden jedoch von den mitgereisten Fans bei Kilometer 4 mit großem Jubel empfangen. Danach ging es für die Läufer auf die zermürbende Laufstrecke, wo es immer wieder heißt: Trinken, trinken und Energieriegel essen - bis der Magen streikt.

Genauso war es bei Jochen Marly, der in Führung liegend von Josef Huth bei km 20 abgefangen wurde. Nach Kilometer 26 fing sich Marly jedoch wieder und konnte Huth nochmals einholen und mit einer Zielzeit von 11:01 Stunden als erster der Senioren finishen. Josef Huth folgte in 11:06 und einer Marathonzeit knapp unter 4 Stunden. Danach kam Dieter Völker in 11:28 ins Ziel, der mit dieser Zeit für seinen ersten Ironman sehr zufrieden sein kann. Bergmann folgte in 11:50, wobei es Gerüchte gibt, dass er zwischendurch zu einem Bierchen eingekehrt ist. Respekt gebührt Michael Thiem, der für den Marathon 5:07 h benötigte, aber dennoch mit 12:15 h glücklich ins Ziel lief.

Insgesamt siegte wie im Vorjahr der Darmstädter Lothar Leder in 8:10 h. Bei den Frauen siegte Nina Kraft. Das Rennen war wie jedes Jahr hochkarätig besetzt. Hawaii Sieger Peter Reed stieg jedoch noch während des Radfahrens aus. Gerüchten zufolge fand dieses Jahr der letzte Ironman Europe in Roth statt. Als Nachfolgeort wird auch Frankfurt gehandelt.

Text: Christian Klein

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